Der Atem – lebensnotwendig und beeinflussbar
Unser Atem ist unsere Lebensenergie.
Ohne Atem kein Überleben.
Der Atem kann von uns aber auch in Quantität und Qualität beeinflusst werden. Dadurch nehme ich mir den Atem zu Hilfe, um mein Leben in vielerlei Hinsicht einfacher und freudvoller zu gestalten.
Was könnten denn zum Beispiel diese positiven Effekte der Atemkontrolle sein?
- Bei Stress kann ich durch langsames Atmen in einen entspannten Zustand kommen
- Die Atmung kann Emotionen beeinflussen, genauso wie Emotionen natürlich meine Atmung beeinflussen können
- Atmung beeinflusst meine Denkleistung und meine Konzentration
- Ein Zustand der Ruhe und Gelassenheit kann durch Atemtechniken bewusst herbeigeführt werden
- Durch regelmäßige Atempraxis trainieren wir ein Bewusstsein für unseren eigenen Körper. Die körperlichen Signale des Körpers zu erkennen ist ein wichtiger Schritt, um auch seelische Befindlichkeiten wahrzunehmen und dann entsprechend auszugleichen, z.B. in der Regulation von Emotionen oder Ängsten
- Durch Atempraxis wird Achtsamkeit trainiert. Wenn uns Aufmerksamkeit bzw. Konzentration fehlt, dann kommt es schnell zu Grübeln und Sorgen. Daher hilft regelmäßige Atempraxis, um aus den sogenannten „negativen Denkspiralen“ wieder auszusteigen
Das sind nur einige Vorteile, die gelebte Atemerweiterung und Atemkontrolle mit sich bringt.
Pranayama setzt sich aus Prana (Atem, Lebensenergie) und Ayama (Ausdehnen, Kontrolle) zusammen und bezeichnet somit die Kontrolle über die Lebensenergie. In der Yogaphilosophie ist Pranayama die Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen. Dadurch soll Aufmerksamkeit erlangt werden und der Zugang zu unserer feinstofflichen Energie geebnet werden.
Der Atem ist ein wichtiges Hilfsmittel in der Meditations- und Achtsamkeitspraxis.
Es gibt Atemtechniken, die vor einer Meditation praktiziert, den Körper und den Geist ruhig und ausgeglichen werden lassen. Dadurch wird die Meditationspraxis erleichtert.
Bei den fokusorientierten Meditationsformen ist der Atem jenes „Objekt“ oder „Reiz“, der uns den Fokus bei der Meditation aufbauen lässt, und – bei Ablenkung – immer wieder zur Aufmerksamkeit zurückführen lässt.
Während der Übung der Atemachtsamkeit lernen wir den Atem zu beobachten, und den gegenwärtigen Zustand wertfrei anzunehmen.
In der Pranayama finden sich verschiedenste Möglichkeiten, den Atem zu steuern, wie z.B.:
- Ein- und Ausatmen in gleichem Atemrhythmus oder ungleichmäßigem Rhythmus
- Anhalten in ein- und/oder ausgeatmetem Zustand
- Einatmen durch jeweils nur ein Nasenloch oder abwechselnd
- Bedienen der verschiedenen Atemtechniken (Brustatmung, Bauchatmung)
Dadurch kann die Atmung helfen auszugleichen, zu reinigen, zu beruhigen, anzuregen, die Stimmung zu heben, den Geist anzuregen oder ihn zur Ruhe zu bringen.
Seinen Atem kennenzulernen, heißt seinen Körper kennenlernen.
Seinen Atem zu steuern, heißt seine Lebensenergie zu aktivieren und zu regulieren.
Seinen Atem zu kontrollieren, heißt Bewusstheit im Leben zu erlangen.