Ist zu viel Fruchtzucker ungesund?
Fruchtzucker – Fruktose – gehört zu den Kohlenhydraten und kommt als sogenannter Einfachzucker in Früchten, aber auch in Gemüse und im Honig vor. In gebundener Form finden wir Fruchtzucker auch im Haushaltszucker – Saccharose (Glucose + Fructose), denn dieser wird aus Zuckerrüben und Zuckerrohr hergestellt. Dass Fruchtzucker gesünder ist als Haushaltszucker, ist ein Mythos. Bei der Kalorienmenge besteht kein Unterschied: beide liefern vier Kilokalorien pro Gramm.
Fruchtzucker – Gesundheitsrisiko?
Im Gegensatz zur Glukose, die von allen Körperzellen durch das Insulin aufgenommen und dann verwertet wird, kann Fruktose nur mit Hilfe von Leberzellen aufgenommen werden. Fruchtzucker wird über Energie verbrauchende Zwischenstufen meist zuerst in Fettmoleküle umgebaut. Daher können durch hohen Fruktosekonsum die Blutfettwerte ansteigen, insbesondere das schädliche LDL-Cholesterin. Zusätzlich entsteht bei der Verwertung von Fruktose Harnsäure und ist dadurch eine Ursache von Übersäuerung des Körpers. Harnsäure kann Nierenschäden, Blutgefäßverkalkung und Gicht verursachen.
Studien haben bestätigt, dass sich eine erhöhte Fruktoseaufnahme ungünstig auf den Stoffwechsel auswirkt und die Entwicklung von Übergewicht, Fettleber und Fettleibigkeit sowie Fettstoffwechselstörungen und Diabetes Typ 2 begünstigt. Außerdem steigert die erhöhte Zufuhr von Fruktose das Risiko für Bluthochdruck.
Darmschäden durch Fruktoseintoleranz
Etwa 30 bis 60% aller Mitteleuropäer können Fruktose im Darm nicht mehr gut aufnehmen und leiden unter einer „Fruktose-Malabsorption“. Dem Darm fehlt der Fruktose Transporter (GLU4), der die Fruktose vom Darm in das Blut transportiert. Verbleibt die Fruktose im Darm wird diese von Darmbakterien vergärt und abgebaut. Dabei entstehen Alkohol und Gase, die wiederrum Verdauungsbeschwerden, Blähungen aber auch Darmentzündungen bis hin zum Leaky Gut.
Fruktose in isolierter Form ist besonders schädlich!
Ein großer Teil der täglichen Zuckeraufnahme erfolgt jedoch über industriell hergestellte Fertignahrungsmittel. Denn sie sind mit dem Fructose angereicherten Sirup (HFCS/ High-Fructose Corn Sirup) gesüßt. Besondere Vorsicht ist bei gesüßten Getränken wie Softdrinks und Limonaden angebracht. Aber auch Süßigkeiten und „Functional Food“ wie Fruchtriegeln und Wellnessdrinks weisen teilweise hohe Anteile von Fructose auf.
Also sollte man auch kein Obst mehr essen?
Wenn Obst, dann Beeren. Diese können bedenkenlos gegessen werden. Sie enthalten wenig Fruktose beinhalten, aber wichtige sekundäre Pflanzenstoffe. Weiters noch Zitronen, Grapefruit, Kaktusfeigen, Papayas und „alte“ Apfelsorten. Vermeide unbedingt Trockenobst. Abgesehen vom hohen Zuckergehalt (100 Gramm Rosinen zum Beispiel enthalten 32 Gramm Fruktose), hat es die Eigenschaft mehr Karies zu verursacht als normaler Haushaltszucker. Grund dafür ist, dass Trockenfrüchte stärker an den Zähnen haften bleiben und dadurch einen Biofilm (pathogene, bakterielle Keime) bildet und das aber auch im Darm.